Ehrenamtsakademie der EKHN

Herzlich Willkommen

Entdecken Sie die Website der Ehrenamtsakademie der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau

AngeboteÜbersicht
Menümobile menu

weg von der Pfarrer-Zentriertheit

Ein Pfarrer ist nur temporärer Gast

(c) DekanatPfarrer Andreas LuipoldPfarrer Andreas Luipold

Ab dem 1. September wird Andreas Luipold Pfarrer des Kirchspiels Breithardt, Burg-Hohenstein und Steckenroth. Er möchte gerne weg von der Pfarrer-Zentriertheit. „Ein Pfarrer ist ja eigentlich nur ein temporärer Gast, der Kirchenvorstand ist aber dauerhaft vor Ort.“ Es gelte Visionen zu entwickeln, wohin die Orte und die Kirche steuern wollen.

(c) DekanatPfarrer Andreas LuipoldPfarrer Andreas Luipold

Luipold ist, wie er selbst sagt „auf den letzten Drücker ins Pfarramt gekommen“. Nicht nur, dass er zunächst eine Bäckerausbildung machte, nein in den 90er Jahren gab es zu viele Pfarrer für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und so dauerte es nach bestandenem 1. Examen sage und schreibe neun Jahre, bis er in den Pfarrdienst einsteigen konnte.

Diese Zeit überbrückte er unter anderem durch seine Tätigkeit bei der Lebenshilfe in Marburg (besser: für das Lebenshilfewerk Marburg-Biedenkopf), wo er in unterschiedlichen Wohngruppen für Menschen mit Behinderungen arbeitete.

Jetzt ist er im Untertaunus und freut sich auf die anstehenden Tätigkeiten: „Ich bin Pfarrer aus Leidenschaft sagt er“. Singen sei eines seiner Steckenpferde. In Londorf, der ersten Pfarrstelle nach einem Auslandsaufenthalt in Dublin und dem Vikariat in Frohnhausen, Eifa und Oberasphe, sang er zeitweise in vier Chören. Er liebt die Vielfalt in der Musik, singt jetzt auch noch in der Kantorei Collegium Vocale Kirchberg, zwei Konzertreisen nach Wien (Misa Tango Festival) und New York stehen Anfang nächsten Jahres an.

Andreas Luipold lässt sich nicht gerne in eine Schublade stecken, er liebt es quer zu denken, hat zwei Islandpferde und fährt gerne Motorrad. Er kann schweißen und hat eine starke ökumenische Ausrichtung, bedingt, nicht zuletzt, durch sein Studium an der „Irish School of Ecumenics“. Er möchte mit und bei den Menschen sein. Jugendarbeit liegt ihm am Herzen, war er doch dreieinhalb Jahre auch als Schulpfarrer im Gießener Land tätig. In die Konfirmandenarbeit vor Ort hat er bereits hineingeschaut. Aber auch die Arbeit mit älteren Menschen ist ihm sehr wichtig.

Hier in Burg-Hohenstein, Steckenroth und Breithardt möchte er erst einmal ankommen und sich umschauen. Schauen, was die Menschen in den Dörfern brauchen und was Kirche ihnen anbieten kann. Dabei ist es ihm wichtig, dass Kirche nicht nur Angebote macht und sagt „Kommt zu uns“, sondern, „das man eine Geh-Struktur aufbaut. Wir müssen hin zu den Menschen“, ist Luipolds Überzeugung.

Er wünscht sich eine „lebbare Gemeindespiritualität, eine christliche Gemeinschaft, die in Wort und Tat in den Alltag der Menschen hinwirkt. Wir haben eine gute Botschaft, die wir den Menschen neu bewusst machen müssen.

Luipold ist kontaktfreudig und macht sich jetzt schon Gedanken etwa über den Gottesdienstbesuch. Wenn ältere Menschen nicht mehr in den Gottesdienst kommen können, dann müsse man sich neue Konzepte überlegen. Etwa die Idee von Wohnzimmergottesdiensten, schlägt er vor. Das könnte ja vielleicht auch bei jungen Familien passen: Die Gastgeber wechseln regelmäßig, es gibt Kinderbetreuung und nachher isst man gemeinsam. „Wir müssen über Zeiten und Orte nachdenken“, meint er. „Es muss etwas mit dem Leben der Menschen zu tun haben“, sagt der gebürtige Laufenseldener bestimmt. Gemeinsam mit den Menschen aus Kirchenvorständen und den Gemeindegliedern, mit den Konfirmanden und Mitarbeitenden möchte er darüber nachdenken, die anstehenden Fragen in die Gruppen geben. Er möchte gerne weg von der Pfarrer-Zentriertheit. „Ein Pfarrer ist ja eigentlich nur ein temporärer Gast, der Kirchenvorstand ist aber dauerhaft vor Ort.“ Es gelte Visionen zu entwickeln, wohin die Orte und die Kirche steuern wollen. Dazu gehöre auch die Frage, ob es im Kirchspiel ein neues Gemeindezentrum geben sollte. Ein eigenes repräsentatives Gemeindehaus steht als Idee und Wunsch im Raum.

Seine nächsten Schritte sind aber ganz pragmatischer Natur: Der Gemeindebrief muss geschrieben und layoutet werden, da sucht er noch Mitstreiter, ein Krankenbesuch steht gleich an und: „Ich will auf die Vereinsfeste gehen. Ich freue mich auf die Menschen und will mit der alltäglichen Arbeit beginnen.“

Am 1. Oktober feiern die drei Kirchengemeinden in der Gemeindehalle in Breithardt zusammen das Erntedankfest, in dem Luipold dann offiziell ab16 Uhr im Gottesdienst vom stellvertretenden Dekan Dr. Jürgen Noack in seinen Dienst eingeführt wird.

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top