Synode des Ev. Dekanats Groß-Gerau-Rüsselsheim hat neues leitendes Gremium gewählt
neue Dekanats-Doppelspitze mit Holger Tampe und Birgit Schlegel
Peter Wagner
25.01.2016
hf
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Am 23. Januar 2015 trafen sich 63 von 65 gewählten und berufenen Delegierten aus den 27 Kirchengemeinden des seit Jahresbeginn vereinigten Evangelischen Dekanats Groß-Gerau-Rüsselsheim im Ev. Gemeindehaus Walldorf, um ihre Führungsspitze neu zu wählen. In einem Gottesdienst wurden die Synodalen vor Beginn ihrer konstituierenden Dekanatssynode von Pröpstin Gabriele Scherle feierlich in ihr Amt eingeführt. Dabei dankte Scherle allen, die das bisherige kirchliche Leben in Groß-Gerau und Rüsselsheim geleitet und vorangebracht haben, besonders den ehemaligen Dekanen Tankred Bühler und Kurt Hohmann. Das neue regionale Kirchenparlament besetzte danach in einem dreistündigen Wahlmarathon ihre Leitungsgremien.
Birgit Schlegel ist neue Dekanin
Zur Dekanin im Ev. Dekanat Groß-Gerau-Rüsselsheim mit etwa 55.000 Christen wurde Pfarrerin Birgit Schlegel gewählt, die dieses Amt seit Juni 2013 im Ev. Dekanat Groß-Gerau bereits inne hatte. Mit 34 Stimmen setzte sich die gebürtige Frankfurterin gegen ihren Konkurrenten Pfarrer Wolfgang Prawitz durch, der 29 Stimmen erhielt. In ihrer Rede vor den Synodalen präsentierte sich die dreifache Mutter als teamerfahren und konfliktfähig: „Ich glaube, dass ich nach der Erfahrung meiner Dekaninnenzeit sagen kann: Bei Konflikten reagiere ich schnell und – so meine ich – besonnen. In öffentlichen Reden finde ich deutliche Worte. Und ich scheue mich nicht, Verantwortung zu nehmen.“ Einsetzen möchte sich die Dekanin weiterhin für die Gemeinden und für die Menschen, die sich hier engagieren, die ihren Glauben leben und in die Tat umsetzen wollen. „Als Kirche in der Region“, so Birgit Schlegel, „sind wir mit unserem Dekanat aber auch ein Gegenüber zu den staatlichen Strukturen, zu den Kommunen und zum Landkreis. Wir arbeiten in vielen Angelegenheiten zusammen und sind – hoffentlich – ein kritisches und parteiisches Gegenüber, das sich nicht scheuen sollte, deutliche Worte zu finden. Kirche darf anecken.“
Birgit Schlegel ist 52 Jahre alt. Nach dem Abitur auf der Carl-Schurz-Schule in Frankfurt studierte sie von 1982 bis 1987 evangelischen Theologie in Erlangen und Heidelberg. Sie lernte klassisches Armenisch, Altgeorgisch, Koptisch und Altsyrisch und arbeitete nach dem Studium als wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Geschichte und Theologie des christlichen Ostens. Einsetzen möchte sich Schlegel für den ökumenischen Dialog „in einer Zeit, in der die Kirche keine selbstverständliche Größe in der Gesellschaft mehr ist. Umso wichtiger ist es, dass wir den ökumenischen Dialog pflegen, gemeinsam in der Öffentlichkeit auftreten und uns nicht davor scheuen, uns den kulturellen Veränderungen und dem Dialog mit den Muslimen zu öffnen.“
Holger Tampe zum Vorsitzenden gewählt
Zu ihrem neuen Vorsitzenden im Dekanatssynodvorstand (DSV) wurde mit 62 von 63 Stimmen der 49-jährige Holger Tampe gewählt, der dieses Amt seit 2013 im Ev. Dekanat Groß-Gerau geführt hat. Der gebürtige Groß-Gerauer ist verheiratet, dreifacher Vater und als Elektroingenieur im Vertrieb eines Rüsselsheimer Autozulieferer-Unternehmens tätig. Er ist passionierter Kirchenmusiker und seit seinem 18. Lebensjahr im Kirchenvorstand seiner Ev. Stadtkirchengemeinde Groß-Gerau tätig. „Ich bin Teamplayer und jeder der sich konstruktiv einbringen will, ist herzlich willkommen“, ermunterte Tampe die Delegierten zur künftigen Zusammenarbeit.
Dekanatssynodalvorstand gewählt
In den Dekanatssynodalvorstand wurden aus den Kirchengemeinden insgesamt sechs Ehrenamtliche gewählt. Dazu zählen Andrea Gappisch (Nauheim), Luzian Lazar (Rüsselsheim), Liane Seibert (Rüsselsheim), Else Trumpold (Büttelborn), Gisela Kögler (Mörfelden) und Walter Zorn (Groß-Gerau-Berkach). Aus der Pfarrerschaft übernehmen künftig Markus-Paul Gärtner (Geinsheim), Andrea Schätzler-Weber (Mörfelden), Ellen Schneider-Oelkers (Bauschheim) und Claudia Weiß-Kuhl (Gustavsburg) Leitungsverantwortung im Vorstand. Stellvertretende Vorsitzende wurde Pfarrerin Ellen Schneider-Oelkers. Die 53-jährige Pfarrerin aus Bauschheim war ehemals stellvertretende Dekanin in Rüsselsheim und hatte dort seit Sommer 2015 kommissarisch die Leitung inne. Die seit 22 Jahren engagierte Gemeindepfarrerin möchte sich auch weiterhin für Kirche in der Region stark machen.
Vertreter/Innen für die Landessynode
In der Landessynode der EKHN werden Berenike Astheimer-Heger (Bischofsheim), Gisela Kögler (Mörfelden) und Christian Hess (Büttelborn) sowie Pfarrer Joachim Bundschuh (Kelsterbach) und Pfarrer Wolfgang Prawitz (Ökumene-Pfarrer) das Dekanat Groß-Gerau-Rüsselsheim vertreten. Als vertretende Landessynodale wurden Karin Langendorf (Ginsheim), Christina Ebenhöh (Trebur) und Hans-Winfried Seiler (Groß-Gerau/ Dornheim) gewählt.
Zu Vertretern der Dekanatssynode im Regionalverwaltungsverband Starkenburg- West wurden Tankred Bühler (Dekan a.D. Pfr. i.R.), Dietmar Schamber (Büttelborn) Rainer Kaub (Raunheim), Holger Tampe (Groß-Gerau) und Bernd Volker (Raunheim) wieder bzw. neu gewählt.
Neue Dekanatsjugendpfarrerin im Dekanat Groß-Gerau-Rüsselsheim ist künftig Stefanie Bischof, 34 Jahre alt, geboren im Spreewald und seit Juli 2013 Pfarrerin in Nauheim. Bischof freut sich auf die Unterstützung der Dekanatsjugend: „Gerade Jugend in der Kirche spielt eine wichtige Rolle und ich sehe es als große Herausforderung an, hier gute Arbeit zu leisten.“
Dekanin Birgit Schlegel wird am 19. März 2016 um 17.00 Uhr in ihr Amt eingeführt.
Heidi Förster/ Öffentlichkeitsarbeit
Die Dekanatssynode aus 65 gewählten und berufenen Delegierten aus 27 Kirchengemeinden im Ev. Dekanat Groß-Gerau-Rüsselsheim ist nun für sechs Jahre im Amt, tagt drei Mal pro Jahr, setzt Schwerpunkte und Ziele für die Gestaltung der Kirche in der Region, bildet Ausschüsse und verabschiedet den Dekanatshaushalt.
Der Dekanatssynodalvorstand besteht aus 13 Mitgliedern und führt in den folgenden sechs Jahren die laufenden Geschäfte der Dekanatssynode. Er tagt in der Regel monatlich.
Die Dekanin vertritt die Kirchenleitung vor Ort. Gemeinsam mit dem Dekanatssynodalvorstand repräsentiert sie die Evangelische Kirche in der Region und in der Öffentlichkeit. Sie trägt laut Kirchenordnung „Sorge für die öffentliche Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung im Dekanat“. Zu den Aufgaben der Dekanin gehört insbesondere die Personalverantwortung und die Dienstaufsicht über die Pfarrerinnen und Pfarrer. Zu ihrer weiteren Aufgabe gehört die Leitung der Pfarrkonferenzen.
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